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Gehirn und Sport – Vom Schulkind bis ins hohe Alter

Kursbeschreibung

Datum: 05. November 2016
Uhrzeit: 14:15 - 15:45

Sport und Bewegung werden heute weitgehend zur Gesundheitsförderung empfohlen. Über differenzierte Sport-, Bewegungs- und Trainingsprogramme ist die Sportwissenschaft in der Lage, insbesondere die körperliche Gesundheit und/oder Leistungsfähigkeit individuell und in allen Altersgruppen zu verbessern und/oder zu erhalten. Darüber hinaus verweisen jedoch verhaltens- und neurowissenschaftliche Studien der letzten Jahre vermehrt auf nachweislich positive Auswirkungen von Sport und Bewegung auf die mentale Gesundheit, einschließlich verbesserter kognitiver Leistungsfähigkeit und Befinden. Die Erkenntnisse decken sich zunehmend mit weit verbreiteten Annahmen, dass Sport und Bewegung im Kindes- und Jugendalter (z.B. Schulsport) u.a. Lernleistungen fördern und zu einem aktiven Lebensstil anregen, der sich bis ins hohe Alter präventiv auswirken und somit einen Beitrag zur Vorbeugung neurodegenerativer Erkrankungen (z.B. Demenz) leisten kann. Nichtsdestotrotz sind zugrundeliegende hirnphysiologische Mechanismen weitgehend unerforscht.

Technologische Weiterentwicklungen und mobile Einsatzmöglichkeiten haben dazu geführt, dass sich die Elektroenzephalographie (EEG) auch in der Sportwissenschaft als eine Methode der Wahl etabliert hat, um sport- und bewegungsassoziierte hirnphysiologische Prozesse abzubilden. Neben ereigniskorrelierten Anpassungsprozessen ermöglichen traditionelle EEG-Aufzeichnungen mittels Quellenlogarithmen auch dreidimensionale Darstellungen neuronaler Aktivierungen.

Basierend auf aktuell diskutierten, neurophysiologischen Theorien (Modell kortikaler Erregbarkeit, Transiente Hypofrontalität) konnten wir nachweisen, dass eine Aktivierungsabnahme in fronto-temporalen Hirnregionen bei Grundschülern und Schülern mit kognitiver Beeinträchtigung verbesserte kognitive Funktionen (Entscheidungsprozesse) und positives Befinden (Selbstsicherheit, soziale Akzeptanz) nach einem Sport und Bewegungsprogramm reflektiert. Ähnliche Resultate werden, auch länger anhaltend, von einem aktiven Lebensstil zur Prävention progredienter neurokognitiver Beeinträchtigungen im Alter (Demenz) erwartet.

Referent(en)

Jun.-Prof. Dr. Tobias Vogt

Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Deutschen Sporthochschule Köln, Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaften

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Location

Hochschule für Angewandte Wissenschaften
11 Seminarraum 03.13
Adresse
Berliner Tor 5
20099 Hamburg
Deutschland