Wie geht es uns, wenn man geht?
Kursbeschreibung
Uhrzeit: 14:15 - 15:45
Gehen wurde lange Zeit als Sportart belächelt, bis neuere Untersuchungen dann gezeigt haben, dass auch langsameres, moderates Gehen messbare Parameter liefert, die zeigen, dass tatsächlich gesundheitserhaltende und Fitness fördernde Wirkungen wissenschaftlich festgestellt werden können. Außerdem spielen dabei psychologische Phänomene eine große Rolle. Aus der Sicht des Immunologen gibt keine bessere Anti-Stress-Strategie als das Gehen: Dabei werden nicht nur die Abwehrkräfte des Immunsystems stabilisiert, sondern es zeigte sich auch, dass Herz-Kreislauf-Parameter sich signifikant verbessern, vor allem geht die Pulsfrequenz herunter und der Blutdruck sinkt, falls er vorher zu hoch war. Zusammengefasst kann man Gehen als eine pro-vagotone Gegenbewegung gegen das vom Distress und Sympathicus regierten Nervensystem bezeichnen: Eine langsame Gangart lässt uns länger leben. Es wird aber auch an vielen nicht nur anekdotischen Beispielen aufgezeigt, dass Kunst, Kultur und Wissenschaft davon profitiert haben, dass große Geister ihre genialen Inspirationen während längerer Spaziergänge hatten. Als Kuriosum wird berichtet, dass der größte Geher aller Zeiten, der Norweger Mensen Ernst, 1836 dem Gehen durch bisher unerreichte Rekorde zu Ruhm und weltweiter Anerkennung verhalf. Damals allerdings als Extrem-Leistung, während heute vergleichsweise kleine Wanderungen als Mini-Urlaub empfohlen werden, weil sie Leib und Seele erfreuen.
Referent(en)
Mediziner und Aphoristiker, emeritierter ordentlicher Professor der Universität zu Köln
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Location
Berliner Tor 5
20099 Hamburg
Deutschland